Liebe und Leidenschaft
VON DURCHAUS GELOCKERTEN MORALVORSTELLUNGEN
Das ganze Leben wurde von Wien – vom Salzamt – bestimmt. Der heute in Wien noch gängige Spruch: „Da können Sie sich beim Salzamt beschweren“ zeugt wohl von der Schwerfälligkeit dieser Verwaltungsstruktur. Sogar um heiraten zu können musste man im Kammerhof in Gmunden offiziell ansuchen. Dementsprechend haben sich die Moralvorstellungen einfach den bürokratischen Gegebenheiten angepasst.
Vor allem das Almleben bot viel Freiheit, weil man hier trotz der harten Arbeit den Tagesablauf selbst bestimmen konnte und nicht ständig unter Beobachtung stand. Diese von den Bauern meist wohl nicht gern gesehene Freiheit fernab vom Hof stellte die angenehme Seite im harten Leben der Sennerinnen und Halter dar, die sich daher jedes Jahr auf den Almauftrieb freuten.
Der Soziologe Roland Girtler erzählt von seinen Forschungen. Hier erzählt ein älterer Mann: „Ja, mein Resi, sie hot scho fünf ledige Kinder g’hobt. I hos don g’heirat. Die meisten san e fa mia gwesn.“ (Ja, die Theresa, sie hat schon fünf ledige Kinder gehabt. Ich habe sie dann geheiratet. Die meisten sind eh ohnedies von mir gewesen.)
Diese Freiheit wird noch heute in zahlreichen Liedern besungen. Besonders in der Zeit des Nationalsozialismus war die Alm ein sicherer Rückzugsort für die Widerständigen.
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